Nachrichten
Themen aus der Immobilienwirtschaft
Themen aus der Immobilienwirtschaft
Die Erstbezugsmieten in München sind weiterhin auf hohem Niveau, sie liegen im Jahr 2016 im Durchschnitt bei 18,91 Euro je Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie damit um rund 11,2 Prozent gestiegen. Bei den Wiedervermietungsmieten ist der Preisanstieg mit rund 6,3 Prozent etwas geringer, sie liegen nun durchschnittlich bei 15,72 Euro je Quadratmeter. Erstmals wurden zur Erstellung des Wohnungsmarktbarometers auch Angebote des Internetportals Immobilienscout24 einbezogen, weshalb ein direkter Vergleich mit den Publikationen der Vorjahre nur bedingt möglich ist.
Die Auswertung der Angebotszahlen zeigt, dass gegenüber den Vorjahren zum Erstbezug vermehrt kleinere Wohnungen angeboten werden. Dies könnte auf eine veränderte Angebotsstruktur im Neubau hinweisen. Es werden zunehmend kleine und mittlere Wohnungsgrößen gebaut. Große Wohnungen, die oft zum Luxussegment zählen, werden hingegen weniger häufig umgesetzt.
Der Anstieg der Wiedervermietungsmieten betrifft vor allem die kleineren Wohnungen mit bis zu 60 Quadratmetern Wohnfläche, während die Preise für größere Wohnungen im Vergleich relativ stabil geblieben sind. Die Quadratmetermieten sind in allen Wohnungsmarktgebieten der Landeshauptstadt München gestiegen. Die höchsten Steigerungen wurden im Münchner Norden verzeichnet. Auffällig ist, dass die Mieten in teureren Wohnungsmarktgebieten im Vergleich zu günstigeren Gegenden weniger stark ansteigen.
Wie auch in den Vorjahren werden in den Innenstadtlagen die höchsten Mieten erreicht. Einflüsse unterschiedlicher Wohnlagequalitäten scheinen dabei also weniger bedeutend als die Entfernung zum Zentrum. Im Münchner Umland sind die Mieten im S-Bahn-Einzugsbereich tendenziell höher als in den weniger gut angebundenen Gebieten. Insgesamt liegen die Preise hier jedoch deutlich unterhalb des Münchner Niveaus. Auch die größten Städte im Bereich der Europäischen Metropolregion München (EMM) weisen ein höheres Mietpreisniveau als ihr Umland auf, absolut bleiben auch sie jedoch unter dem Preisniveau der Landeshauptstadt.
Die Mietpreisbremse hat bislang noch nicht zu einer erkennbaren Dämpfung der Mietsteigerungen geführt. Jedoch hat sich das im Sommer 2015 eingeführte Bestellerprinzip mittlerweile etabliert. Viele Vermieterinnen und Vermieter versuchen nun, selbst neue Mieter zu finden. Dies zeigt auch der leichte Rückgang der Angebotszahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Die langjährigen, intensiven und immer wieder verstärkten Bemühungen der Landeshauptstadt München zur Schaffung und Erhaltung bezahlbaren Wohnraums führen hierbei wohl zu einer Dämpfung der Preissteigerungen, die ansonsten womöglich noch höher ausgefallen wären. Das nun vorgelegte Wohnungsmarktbarometer München 2016 belegt die Dringlichkeit, dieses hohe Engagement der Stadt weiter aufrecht zu erhalten.
Im Herbst 2016 wird dem Stadtrat eine weitere Fortschreibung des wohnungspolitischen Handlungsprogramms – „Wohnen in München VI“ – vorgelegt. Ziel ist die Förderung und Schaffung von Wohnraum für untere, aber auch mittlere Einkommensgruppen. Oberbürgermeister Dieter Reiter betont: „Die Preisentwicklung auf dem freien Mietwohnungsmarkt zeigt deutlich, dass die Stadt unbedingt weiter an ihrem ehrgeizigen Wohnungsbauprogramm festhalten muss. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind ein wichtiger Garant dafür, dass es in München auch langfristig bezahlbare Wohnungen geben wird.“ Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Grundmieten im Wohnungsbestand der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften liegen bei unter 50 Prozent der Marktmieten (GWG: 6,65 Euro/m², GEWOFAG: 6,90 Euro/m²).
Hier finden Sie den vollständigen Bericht 2016 2016-10-27_wohnungsmarktbericht-munchen-2016
Hier finden Sie den vorangegangenen Bericht 2014 2014-09-10_wohnungsmarktbericht-munchen-2014
Quelle: Landeshaupstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung. www.muenchen.de